Vorhofflimmern

 

Vorhofflimmern ist die häufigste Rhythmusstörung des Herzens in der klinischen Praxis.
Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit an, sodass bei Patienten über 65 Jahren derzeit von einer Prävalenz (Vorkommen) von 6 - 10 % auszugehen ist.
Vorhofflimmern ist mit einer erheblichen Morbidität (Erkrankungsauftreten) und Mortalität (Sterblichkeit) verbunden.
Dabei treten weniger kardiale (herzspezifische) Probleme wie die Entwicklung einer

  • Herzschwäche

als thromboembolische (Gerinnungsbildung und Wegschwemmen des Gerinnsels, hier in die Gehirnstrombahn) Kommplikationen

  • Schlaganfall durch Thrombus

auf. Hierbei ist das Gehirn in Form eines ischämischen Insults (fehlende Durchblutung durch Verstopfung durch Gerinnsel) betroffen.
Bei Patienten mit einem rheumatischen Klappenfehler und Vorhofflimmern besteht ein bis zu 17 - faches Embolierisiko.
Aber auch bei Vorhofflimmern, welches nicht durch einen Klappenfehler entstanden ist, liegt das Risiko für einen zerebralen Insult (Schlaganfall durch Gerinnsel)  immerhin bei 4 - 6 % pro Jahr.

Neben dem Alter sind für das individuelle thromboembolische Risiko (s.o.) eines Patienten mit Vorhofflimmern Risikofaktoren einer/s begleitend vorliegenden

  • Atherosklerose
  • klinisch manifesten Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • vorausgegangenen Schlaganfalls
  • arteriellen Hypertonie
  • Diabetes Mellitus

für die Wahrscheinlichkeit ischämischer (durchblutungsgestörter) Komplikationen bedeutend.

Diese Informationen untermauern, dass neben

  1. der Behandlung einer Herzrhythmusstörung
  2. die Behandlung einer antithrombotischen (gerinnungshemmenden) Therapie

eine herausragende Bedeutung eingeräumt werden muss, wenn die schlechte Prognose ! verbessert werden soll.

Der Effekt einer antithrombotischen Therapie ist heute gesichert.
Dies gilt insbesondere für die orale (als Tablette) Antikoagulation (Gerinnungshemmung) mit Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar). In großen Untersuchungen wurde gezeigt, dass bei kontrolliertem Einsatz eine absolute Risikoreduktion (-rückführung) für Schlaganfälle von über 60 % gegenüber Placebo (leere Medikation) erreicht werden kann.

mehr mit freundlicher Genehmigung der Fa Boehringer Ingelheim

  1. Durch das Vorhofflimmern wird das Blut nicht mehr richtig weitergepumpt
  2. Das Blut verklumpt im linken Vorhof zu einem Blutgerinnsel (Thrombus)
  3. Das Gerinnsel löst sich und wandert mit dem But Richtung Gehirn
  4. Das Gerinnsel verstopft die kleiner werdenden Gefäße und blockiert so den Blutstrom zu Teilen des Gehirns
  5. Das Gehirn wird nicht mehr richtig mit Sauerstoff versorgt

   Mögliche Folge: Schlaganfall

Quelle: Rechtes Bild und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung der Fa Bayer HealthCare Pharmaceuticals