Chronisch Entzündliche Darmerkrankung CED

Die Gesamtheit der Mikroorganismen, die den menschlichen Körper besiedeln, wird als Mikrobiota bezeichnet,
der Nachweis der entsprechenden Geninformation als Mikrobiom.
Besonders am Darm findet sich eine Vielfalt an verschiedenen Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen.

Darmbakterien sind nicht nur in der Lage.
die aufgenommene Nahrung zu verwerten und unverdauliche Stoffe zu spalten,
sie synthetisieren auch lebenswichtige Vitamine (B1,B2,B6,B12 und K)
und antimikrobielle Substanzen, die das Wachstum pathogener Bakterien eindämmen.
Außerdem wirken sie positiv auf Darmflora, Darmschleimhaut sowie das Darmimmunsystem.
Letztlich produzieren sie kurzkettige Fettsäuren (Essigsäure und Buttersäure/Butyrat) für das Darmmilieu
die wiederum als Energiequelle für die Darmschleimhautzellen dienen und die Darmperistaltik fördern.
Die Buttersäure wirkt besonders entzündungshemmend.

Das Reizdarm-Syndrom ist eine häufige Ausschlussdiagnose
bei unklaren langanhaltenden und wiederkehrenden Darmbeschwerden.
Jüngere Studien zeigen, dass die Keimzahlen bestimmter Darmbakterien um etwa 30% dezimiert sind.

Noch geringere Keimzahlen zeigen Patienten mit Morbus Crohn.
Da bestimmte Faecalibacterien die Darmschleimhaut energetisch versorgen
und vor Entzündungen schützen,
wirken sich verminderte Keimzahlen doppelt negativ aus
Die hemmende Wirkung auf Entzündungsvermittler
sowie die schleimhautstabilisierende, antientzündliche und schützende Effekt sind nicht mehr gegeben.
Außer der Zunahme von Enterobacteriaceae (E Coli/Proteus/Klebsiella)
wird bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen
eine Verminderung von F.prausnitzii (Clostridia/Firmicutes) beschrieben.
Eine starke Verminderung von F.prausnitzii bei Patienten mit Morbus Crohn
scheint mit einer erhöhten Rezidiv-Häufigkeit der Erkrankung assoziiert zu sein.

Das Leaky-Gut-Syndrom ist ein weiteres Krankheitsbild,
das mit der Gesamteinheit Darmflora, Darmschleimhaut, Darmimmunsystem in engem Zusammenhang steht.
Stuhluntersuchungen zeigen geringe Präsenz von mucinabbauenden A.muciniphila im Darm der Betroffenen,
die unter einer Durchlässigkeitsstörung der sog. Tight Junctions (Darmklettverschluss) leiden.

Untersuchungen