Makuladegeneration

AMD ( Altersabhängige Makuladegeneration )

Die Makula ist der Fleck des schärfsten Sehens.

Sie enthält ein gelbes Pigment, welches sich im Wesentlichen aus zwei Carotinoiden zusammensetzt. Die AMD ist die häufigste Ursache für eine Sehminderung jenseits des 50. Lebensjahres geworden. Ursächlich handelt es sich um eine multifaktorielle komplexe Erkrankung, bei der sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen.
Es gibt außer dem Alter eine Reihe von anderen Risikofaktoren, die die Entwicklung der AMD begünstigen: Frauen haben ein 2,5-fach höheres Risiko. Raucher haben ein 2 fach höheres Risiko. Sie weisen eine niedrigere Pigmentdichte auf. Starke Lichtexposition und unzureichende Ernährung sind ebenfalls Risikofaktoren.

Die lipidreichen Domänen der Stäbchen am Auge sind durch Pigmente (Lutein, Zeaxanthin) vor Oxidation geschützt und werden kontinuierlich abgebaut. Durch die Exposition des Auges mit hochenergetischem kurzwelligem Licht und den  hohen Sauerstoffgehalt der Netzhaut kann es, besonders bei schwacher Pigmentierung, zur Freisetzung toxischer Radikale kommen, die bevorzugt Lipide (Fette) in Membranen, wie die Photorezeptoraußensegmente, bringen.

Werden solche Moleküle vom der retinalen Pigmenthaut aufgenommen, kommt es zu einer Zunahme toxischer und phototoxischer Abbauprodukte, die u.a. zu einer Anhäufung von einem Wirkstoff (Lipofuszin) beitragen und den normalen Zellstoffwechsel nachhaltig stören können.

Theoretisch kann die Produktion freier Radikale durch die Steigerung der Konzentration von Antioxidantien , Pigmente und Vitamin E in der Netzhaut reduziert werden.
Durch eine Ernährung, die reich an antioxidativ wirksamen Vitaminen und Carotinoiden ist, kann, wie Studien ergeben haben, das Risiko für die Entwicklung einer AMD gesenkt werden. Je besser die Zufuhr und je höher die Plasmawerte, desto geringer ist das individuelle Risiko.

Am besten geeignet sind grüne Blattgemüse aber auch eine Reihe weiterer Gemüsesorten wie Grünkohl, Spinat, Sellerie, Lauch, Broccoli, Kopfsalat, Erbsen, Kürbis, Rosenkohl, Oliven
Avocado, Karotten, Gurken, Pflaumen, Johannisbeeren, Kiwi, Birnen, Tomaten, Weintrauben oder Äpfel.

Um eine Grundlage im Sinne der evidenzbasierten Medizin zur Beantwortung der Frage der Wirksamkeit von Antioxidantien und Spurenelementen zu schaffen, wurde die Age-Related Eye Disease Study (AREDS) initiiert. Hierbei wurden 3500 Probanden eine Antioxidanzienmischung ( 15 mg ß-Carotin, 400 mg Vitamin E, 500 mg Vitamin C, 80 mg Zink, 2 mg Kupfer ) verabreicht.

Im Ergebnis fand sich eine signifikante Reduktion des Voranschreitens der Erkrankung. Das bedeutet, dass in 25 % der Fälle der Übergang in eine Spätform mit erheblicher Visusminderung verhindert werden konnte. Berücksichtigt man, dass es für die AMD bisher keine wirkliche Therapie gab, so ist dies für die Betroffenen eine bedeutende Intervention.
 
Dr. med. H. Egbring · Rothenburg 49 · 48143 Münster · Tel.: 0251 / 47517 · Fax: 0251 / 47518 · E-Mail: egbring@telemed.de