Übermäßige Schweißsekretion

Übermäßige Schweißsekretion - Hyperhidrose

Schwitzen ist ein normaler Vorgang, der den Körper vor Überhitzung schützt.
Die physiologische Schweißmenge kann auch mehrere Liter pro Tag erreichen

  • bei Übergewicht
  • bei körperlicher Anstrengung
  • bei klimatischen Veränderungen oder
  • im Klimakterium

Der Regelmechanismus ist bei übermässiger Schweißsekretion gestört.
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft DDG weist darauf hin,
dass nicht die Schweißmenge per se,
sondern die Fehlfunktion des Schwitzens entscheidend ist.

Für den betroffenen Patienten kann das starke Schwitzen

  • zu sozialen
  • und beruflichen Einschränkungen führen.

Die übermäßige Schweißproduktion wird unterschieden in eine

  1. primäre Hyperhidrose
  • die meist auf bestimmte Körperregionen begrenzt ist (fokale Hyperhidrose)
  • und emotional bedingt ist
  • nachts kein Schwitzen
  1. und eine sekundäre Hyperhidrose
  • die meist den gesamten Körper betrifft (generalisierte Hyperhidrose)
  • mitunter mit Nachtschweiß

Die örtliche (fokale) Hyperhidrose tritt meist an Fußsohlen, Handflächen oder Achseln in unterschiedlichen Schweregraden auf.

Bei der Form, die den gesamten Körper betrifft, suchen wir nach einer

  • endokrinologischen (hormonellen)
  • neurologischen
  • infektiösen
  • oder malignen (bösartigen) Ursache

In der Diagnostik werden durchgeführt

  • ein sog. Minor-Test nach Achenbach (Copy-Paper-Test)/Jod-Stärke-Test
  • sowie die gravimetrische Messung

Am wichtigsten ist allerdings die Vorgeschichte und hier gibt es eine Reihe von Schlüsselfragen

Seit wann besteht die Symptomatik ?
Wann tritt die Hyperhidrose auf, situativ oder dauerhaft ?
Wo ? Generalisiert oder örtlich (fokal) ?
Liegen Grunderkrankungen vor ? Wenn ja, welche ?
Gibt es Auslöser ? (Alkohol und/oder Medikamente wie Antidepressiva ?
Fühlt sich der Patient im Beruf oder privaten Umfeld beeinträchtigt ?
Weist er Begleitsymptome und/oder Folgeerkrankungen auf ?
Wurden bereits Behandlungsversuche unternommen ?

Zur Behandlung (primäre Behandlung nicht hier in der Praxis !)
stehen nach den Leitlinien verschiedene Optionen zur Verfügung