Linksventrikuläre Hypertrophie

Bei Bluthochdruck (Arterieller Hypertonie) wird das Herz als Antwort auf den erhöhten Druck im Blutkreislauf kräftiger (Hypertrophie), d.h. die Wanddicke nimmt zu, während der Radius der Kammer (Ventrikel) abnimmt. In der Folge wird das Herz jedoch auch im Umfang größer (Dilatation). Dadurch ändern sich auch

  • die Hämodynamik
  • die Energetik

der linken Kammer (des Ventrikels)

  • Der Energieverbrauch des Herzmuskels (Myokard) wird am myokardialen Sauerstoffverbrauch pro Gewichtseinheit (MVO2) gemessen
  • die Pumpfunktion der linken Kammer (Ventrikel) an der Linkskammer-Auswurffraktion (AF)
  • entscheidend ist jedoch die Wandspannung (T syst), wenn das Herz sich zusammenzieht (systolisch)
    Je größer der Radius der linken Kammer, desto größer ist die Wandspannung  Tsyst x r/2d

Bei zunehmendem Radius (r) nimmt die Wandspannung (Tsyst) zu,
bei zunehmender Wanddicke (d) bleibt die Wandspannung (Tsyst) normal.

Bei einer Bluthochdruckkrise (hypertensive Krise) führt der akute Druckanstieg
- zu einem akuten Anstieg der systolischen Wandspannung der linken Kammer.
- eine zunehmende Wandspannung erhöht den Sauerstoffverbrauch (myokardialer O2-Verbrauch) der linken Kammer
- gleichzeitig nimmt bei Bluthochdruckpatienten durch die steigende Wandspannung der Linkskammer Auswurf (Linksventrikuläre Auswurffraktion) ab.

Der Einfluss der systolischen Wandspannung kann durch Medikamente beeinflusst werden.
Sie erniedrigen den peripheren Widerstand und damit auch die maximale systolische Wandspannung.
Dadurch würde die Auswurffraktion wieder zunehmen.