Übermäßige Schweißsekretion

Keine Behandlung der primären Hyperhidrose hier in der Praxis

Nach der Leitlinie der DDG Deutschen Dermatologischen Gesellschaft stehen zur Behandlung der

  • primären Hyperhidrose
    • meist fokal an Fußsohlen, Handflächen, Kopf/Gesicht oder Axillen
    • Lokalisationen entsprechen denen des emotionalen Schwitzens
    • nachts kein Schwitzen
      • durch funktionelle Blockade ekkriner Schweißdrüsen während REM Schlaf verschiedene Optionen zur Verfügung, die gemäß einer Stufentherapie zum Einsatz kommen, bei leichten bis mittelschweren Formen kann eine Behandlung der betroffenen Stellen
  • mit Antiperspiranzien wie Aluminiumchloridhexahydrat hilfreich sein. Sie verstopfen die Schweißdrüsen.
  • auf der nächsten Stufe steht die Leitungswasser-Iontophorese bei Hand- und Fußinnenflächen
  • in den Achseln kann eine chemische Denervierung mit Botulinumtoxin A erwogen werden.

Bei der

  • Generalisierten Hyperhidrose
    • als Folge einer Grunderkrankung
      • endokrinologisch
      • neurologisch
      • Diabetes Mellitus
      • Adipositas
    • von mittelstarkem und starkem Ausmaß eine systemische Behandlung mit
  • Anticholinergika, hier: Methantheliniumbromid (Vagantin) als Therapie erster Wahl

Operative Verfahren wie das Ausschneiden (Excision) von Schweiißdrüsen, die subcutane Kürettage oder die Sympathikolyse sollten besonders schwierigen Fällen vorbehalten bleiben, bei denen durch keines der anderen genannten Verfahren eine Besserung erzielt werden konnte.

Methantheliniumbromid blockiert postsynaptische Muskarin-Rezeptoren und verhindert somit die stimulierende Wirkung von Actylcholin an den Schweißdrüsen.