Schlaganfall - Prophylaxe

Die Behandlung gliedert sich in die

  1. Behandlung der Herzrhythmusstörungen (wie oben beschrieben) und die  
  2. Vermeidung einer Entwicklung von Gerinnseln und
    Verhinderung eines
    drohenden, nachfolgenden Schlaganfalls 
    durch Blutverdünnung (Antikoagulation)

Vorhofflimmern begüngstigt eine Gerinnselbildung.
- da der linke Herzvorhof sich beim Flimmern nicht mehr bewegt
- das Blut wie in einem toten Flussarm nicht mehr fließt in einem Teil dieses Herzvorhofes
- und in der Folge verplumpt, Blutgerinnsel bildet.

Die Ausschwemmung eines solchen  Gerinnsels in die Hirnstrombahn führt zur Verstopfung einer Hirnarterie und zum nachfolgenden Schlaganfall.
Für die Prognose ist es wichtig, die Patienten zu identifizieren, die von einer von einer medikamentösen Vorsorge profitieren.

Risikoeinschätzung für thromboembolische Ereignisse sog CHADS2 - Score CHA2DS2-Vasc-Score      
Chronische Herzinsuffizienz (Herzschwäche) 1 1      
Arterielle Hypertonie 1 1      
Alter über 75 Jahre 1 2      
Diabetes Mellitus 1 1      
Schlaganfall oder TIA (Schlaganfallsattacke) 2 1      
Thromboembolie    1      
Vasculäre (Gefäß-) erkrankung   1      
Alter 65 - 74 Jahre   1      
Weibliches Geschlecht   1      

Denn, nicht alle Vorhofflimmer-Patienten profitieren von einer Behandlung mit oralen Antikoagulantien OAK (Marcumar).


Nach den aktuellen ESC-Leitlinien 2012 (Europäische Ges. für Kardiologie) erhält der Patient mit 0 Punkten im CHADS2-Vasc-Score

  • entweder ASS 75 - 325 mg/d plus Clopidogrel 75 mg

der Patient mit 1 Punkt

  • ASS 75 mg - 325 mg/d oder vorzugsweise OAK

der Patient mit 2 oder mehr Punkten

  • OAK Orale Antikoagulantien:
    - Marcumar
    NOAK Neue Orale Antikoagulantien:
    - Xarelto / Rivaroxaban 10 - 20 mg
    - Pradaxa / Dabigatran bis 2x150 mg
    - Eliquis / Apixaban bis 2x10 mg täglich

Die neuen Wirkstoffe:

  • sind auf Grund eines schnelleren Wirkungseintritts und eines schnelleren Wirkungsendes besser steuerbar
  • erfordern keine Blutgerinnungskontrollen
  • haben ein geringes Blutungsrisiko

Bild/er und weitere Informationen/Quelle mit freundlicher Genehmigung der BayerHealthcare Pharmazeuticals